Im Laufe mehrerer Jahre erfasst, The Road Not Taken, die Debütmonographie von Arnaud Montagard, ist eine nostalgische Ode an Amerika.
Geboren 1991 in Nancy, Frankreich, Montagard mit Anfang zwanzig in die USA ausgewandert. In Brooklyn, NY, niedergelassen, setzte er zunächst sein Marketing-Studium fort, entschied sich aber kurz darauf, seinem fotografischen Interesse beruflich nachzugehen.
Der Drang, Amerika zu bereisen, um die Essenz dieses riesigen und komplizierten Landes zu entdecken, hat im Laufe der Geschichte so viele große Künstler angetrieben, von den ikonischen Autoren der Beat-Generation bis hin zu einigen der berühmtesten Namen der Fotografie.
Von diesem gleichen Verlangen gepackt, Montagard, kurz nach seiner Ankunft, begann, seine neue Wahlheimat zu erkunden, reiste über mehrere Jahre Tausende von Kilometern und nahm nebenbei eine Reihe von Bildern auf, die schließlich dieses Werk bilden sollten.
Was die Vorstellungskraft sofort packt, ist die Nostalgie, ein allgegenwärtiges Gefühl, dass das, was Sie sehen, keine Bilder von heute sind, sondern Postkarten aus einer vergangenen Zeit.
Was Montagard Auf seiner Reise entdeckte er ein Amerika, das er bereits kannte, mit großer Beredsamkeit von fotografischen Größen wie William Eggleston und Stephen Shore beschrieben; in den Filmen der Coen Brothers und Wim Wenders, und die Gemälde von Edward Hopper.
Subtil, einfach und absolut überzeugend zeigen diese Bilder eine beeindruckende Wahrnehmung von Licht und tiefe Wertschätzung für Farbe. In Kombination mit einer geschickten Rahmung zeigen sie eine seltene Wahrnehmungsfähigkeit, die die scheinbar banalsten Szenen gründlich fesselt, eine Hommage an den Einfluss der oben genannten Praktiker.
Aufschlussreich ist, dass er im Laufe des Prozesses Digital gegen Mittelformatfilm getauscht hat. Als Liebling so vieler seiner Vorgänger eignet es sich nicht nur für eine eher 'Vintage'-Ästhetik – die subtilen Töne erinnern an die des inzwischen eingestellten Kodachrome –, sondern erfordert auch viel Geduld und Sensibilität und erzeugt so ein a langsames und bewusstes Tempo, das dem Thema angemessen ist.
Obwohl Darstellungen dieser Art als Kritik des modernen Amerikas entschlüsselt werden können, wäre eine solche Annahme in diesem Fall eine Widerlegung der Erzählung, in der das Land ein Leuchtturm der Innovation und Modernität sei, eindeutig falsch.
Montagard beschreibt dieses Projekt als „Eine Liebeserklärung an das Land“, und seine Verehrung für seine Wahlheimat ist überall deutlich spürbar. Es ist eine Hommage an Amerika als Idee; ein Billet-Deux zu einer erstaunlichen und unerschütterlichen Ikone, die in unserem kollektiven Unterbewusstsein weiterhin groß auftaucht.
„Der Weg, der nicht genommen wird“ wird herausgegeben von Siebzig.
Alle Bilder © Arnaud Montagard